Auf dem Pausenhof ging es auch in der Prä-Internet-Ära nicht immer nur freundlich zu. Die Art des Mobbings hat sich in den letzten Jahren aber verändert und findet nun immer häufiger im Netz statt.
In den meisten Fällen findet Cybermobbing über Facebook, das größte soziale Netzwerk im Internet, statt. Uwe Leest, Vorstandsvorsitzender beim Bündnis gegen Cybermobbing, sieht die Betreiber solcher Plattformen in der Pflicht. Leest forderte Hinweise auf die Risiken bei Verwendung solcher Netzwerke und ein strikteres Eingreifen bei Meldung von Cybermobbing.
Am häufigsten betroffen sind Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren, doch auch bei jüngeren Nutzern steige die Zahl stetig an, mittlerweile sogar schon in den Grundschulen. Eine interessante Beobachtung ist auch, dass Cybermobbing in Ostdeutschland seltener stattfindet als im Westen. Die Schulen haben das Problem natürlich bereits erkannt und treten mit Aufklärungsarbeit an ihre Schüler heran. Allerdings kritisiert Uwe Leest, dass die Aktionen der Schulen oft noch sehr unkoordiniert sind und wünscht sich Anti-Mobbing-Beauftragte an den Institutionen. Eine bundesweite Hotline sowie ein eigens dafür eingerichtetes Unterrichtsfach könnten das Problem ebenfalls weiter verringern. In der Verantwortung stehen natürlich auch die Eltern, die den Internet-Gebrauch ihrer Kinder viel zu selten kontrollieren.
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